Rund 20 Teilnehmer aus den Landkreisen Uelzen und Lüchow-Dannenberg folgten der Einladung des SPD-Ortsvereins Uelzen zur Besichtigung des Erdgasspeichers Reitbrook bei Hamburg. In den unterirdischen Hohlräumen eines ausgebeuteten Erdölfeldes werden dort von der Betreiberfirma Eon-Hanse etwa 350 Mio. Kubikmeter Erdgas gespeichert. Die Besuchergruppe trotzte dem zeitweiligen "Hamburger Schmuddelwetter" und wurde mit vielen interessante Eindrücke und Informationen über diesen weniger bekannten Aspekt der Versorgungssicherheit im Bereich der Energiewirtschaft belohnt.

Die Speicherung von Erdgas ist erforderlich, weil der Verbrauch zum Heizen sich nach Jahreszeit und wechselndem Energiebedarf an Werktagen und an Wochenenden stark verändert. Im Sommer wird deutlich weniger Erdgas verbraucht als im Winter, während die Liefermengen der Erzeuger nahezu konstant bleiben. Die Verbrauchsschwankungen können durch Speicherung in unterirdischen Reservoirs kompensiert werden. Bevor das ankommende Gas in 600 bis 800 Metern Tiefe gespresst werden kann, muss es jedoch gereinigt werden. Anschließend wird es verdichtet und in einem Porenspeicher eingespeist. Ein Porenspeicher besteht aus porösem Gestein und nimmt das Gas wie ein Schwamm auf. Eine geschlossene Deckschicht sorgt dafür, dass kein Gas nach oben ausströmen kann. Wird das Gas wieder entnommen, muss es zunächst getrocknet werden, bevor schließlich die Einspeisung in das Versorgungsnetz erfolgen kann.

Bei Kraak im Westen von Mecklenburg-Vorpommern betreibt die Eon-Hanse einen weiteren Erdgasspeicher in einem ehemaligen Salzstock. Alle Vorgänge in den beiden Gasspeichern werden von der Zentrale in Reitbrook aus kontrolliert. Außerdem werden von dort aus der Transport und die Verteilung des Erdgases für beinahe ganz Norddeutschland überwacht.

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