Zur Errichtung einer vierzügigen Integrierten Gesamtschule in Uelzen

1. Bei den Eltern besteht ein großes Interesse an der Errichtung einer Integrierten Gesamtschule ( IGS ) im Landkreis Uelzen.
Jeweils über 100 Eltern pro Jahrgang (132/108/120/105 Stimmen) haben sich bei nur 53% Rücklaufquote für eine IGS ausgesprochen. Damit ist die Behauptung entkräftet, "die Eltern hätten kein Interesse an einer IGS" - wie nach dem Schulgutachten des Landkreises noch behauptet wurde. Das Ergebnis des Schulgutachtens ist noch übertroffen worden: 73% Rücklaufquote des 4. JG = 100 IGS Elternstimmen.

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2. Der Elternwille belegt eine gesicherte Vierzügigkeit einer IGS - davon träumt die CDU im Land und Kreis, die Oberschule ( OBS ) wird durchgedrückt mit Ausnahmegenehmigungen (nicht mal 2-zügig - weniger als 30 Kinder) und die Prognosen für Oberschulen ab 2016 werden schön gerechnet. Wie sind wohl die Zahlen für die Genehmigung der OBS Suderburg ab 2016 zustande gekommen?
Die Landesregierung benachteiligt Integrierte und Kooperative Gesamtschulen im Vergleich zu Oberschulen.


3. Das Elternquorum von 120 Stimmen ist eine politische Festlegung der Landesregierung, um Integrierte Gesamtschulen zu verhindern.
Die aktuell politischen Vorgaben der Landesregierung schreiben eine willkürlich festgesetzte Zahl von 120 verbunden mit einer Fünfzügigkeit vor.
Diese Zahl ist nicht von Gott gegeben, auch wenn die Christlich Demokratische Union (CDU) immer so tut. Diese Zahl ist einzig ideologisch motiviert, um den Elternwillen Fesseln anzulegen und die Einrichtung von Integrierten Gesamtschulen insgesamt und besonders im ländlichen Raum zu erschweren.

4. Die Landesregierung benachteiligt ländliche Landkreise und bevorzugt Ballungszentren.
Landkreise mit 90.000 Einw. müssen die gleichen 120 Elternstimmen erbringen wie Landkreise mit 120.000 Einw. In ländlichen Landkreisen ist eine Fünfzügigkeit auf Anhieb kaum zu erreichen - vgl. Anträge auf Vierzügigkeit beim MK Nds. -
Erfahrungen aus niedersächsischen Regionen mit IGS zeigen allerdings, wenn diese Schulform erst einmal im Angebot ist, steigt die Nachfrage der Eltern beträchtlich. Dies berücksichtigt die Landesregierung bewusst nicht. Bei Oberschulen geht sie ohne Grundlage von steigenden Anmeldezahlen aus.


5. Die SPD nimmt den Elternwillen ernst.
Der Wille von jeweils über hundert Eltern pro Jahrgang wird nicht einfach unberücksichtigt bleiben können… für die OBS wird der Elternwille nicht abgefragt, sondern prognostiziert. Zum Tragen kommt dieser Wille aber nur, wenn Eltern zwischen den verschiedenen Schulformen (Gymnasium, HS, RS, OS, KGS …) wählen können und darum geht es:


6. Im Landkreis Uelzen fehlt das Angebot einer Integrierten Gesamtschule,
eine Schulform, die …
… dem Selektionsbazillus trotzt - wie es der Leiter der IGS Göttingen formuliert.
… entgegen vieler Unkenrufe sehr erfolgreich ist - IGS Göttingen 2011 vor wenigen Wochen, IGS Hildesheim 2007 als beste Schule Deutschlands ausgezeichnet!!!! Auch CDU Minister haben kein Problem mit aufs Siegerfoto zu springen.

Die IGS ist eine Schulform, in der unter anderem…
…die Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichen Lernvoraussetzungen unabhängig von ihren Grundschulleistungen aufgenommen werden,
…ein Höchstmaß an Durchlässigkeit ermöglicht und eine frühzeitige Festlegung auf bestimmte Bildungsgänge/Schulabschlüsse vermieden wird,
… der Anteil der Schülerinnen und Schüler mit qualifizierten Schulabschlüssen gesteigert wird.


7. Die Eltern sollen auch im LK Uelzen zwischen modernen schulpolitischen Angeboten wählen können und nicht gezwungen werden, ihre Kinder nach Clenze, Lüneburg, bald Wittingen etc. schicken zu müssen.
Diese Wahlmöglichkeiten sind erforderlich:
Ein breites schulpolitisches Angebot mit Gymnasien, Realschule etc., aber auch mit einer Integrierten Gesamtschule stärkt den Wohn- und Wirtschaftsstandort Uelzen im Wettbewerb mit anderen Mittel- und Oberzentren.


8. Die CDU gefährdet den Wirtschaftsstandort Uelzen.

Auch zugezogene Fachkräfte fragen verstärkt Integrierte Gesamtschulen für ihre Kinder nach, die sie aus ihren Heimatregionen kennen.

9. Die CDU gefährdet den Wohnstandort Uelzen.
Eltern, die außerhalb arbeiten, überlegen sich, ob sie nicht um ihrer Kinder willen, gleich umziehen sollen…
CDU Kommunalpolitiker in anderen Regionen haben dies längst erkannt….

10. Die CDU gefährdet den Bildungsstandort Uelzen.
Im Vergleich zu anderen Regionen sind Uelzener CDU Politiker der verlängerte Arm der Landesregierung. Seit Jahren verhindern sie eine schulpolitische Entwicklungsplanung. Jahrelang weigerten sie sich ein Schulgutachten zu beauftragen, dann wussten angeblich die Eltern nicht, wofür sie im Gutachten gestimmt haben. Durchgehend weigerten sie sich, die Eltern überhaupt zu befragen. Sie reden immer vom Elternwillen, erfahren wollen sie ihn nicht, sich daran orientieren schon gar nicht.

Wir wissen, dass die CDU/FDP Landesregierung uneinsichtig ist und wie bei der "Stärkung der Hauptschulen" so lange wie möglich an ihrer Schulideologie festhalten wird. Andere niedersächsische Landkreise ziehen für ihre Integrierten Gesamtschulen vor Gericht und wer weiß, nach den nächsten Landtagswahlen können sich die Gründungsbedingungen für Integrierte Gesamtschulen ändern.
Eine vierzügige IGS wäre für unseren bevölkerungsschwachen Landkreis die pädagogisch sinnvolle Ergänzung des Uelzener Bildungsangebotes.

Eine Integrierte Gesamtschule (IGS) gehört zum Schulangebot auch im Landkreis Uelzen

Im Schulgutachten des Landkreises wurde im letzten Jahr festgestellt: "Die bestehende Schullandschaft im Landkreis Uelzen entspricht nicht in allen Teilen den Wünschen, Hoffnungen und Erwartungen der Eltern." Über 30% der Eltern gaben an, ihre Kinder auf eine Gesamtschule (KGS, IGS) schicken zu wollen. Dies war der Ausgangspunkt für die SPD Uelzen, eine Elternbefragung zu beantragen.

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Wir nehmen damit den Elternwillen ernst. Zum Tragen kommt dieser Wille aber nur, wenn Eltern zwischen den verschiedenen Schulformen wählen können. Im Landkreis Uelzen fehlt eine Integrierte Gesamtschule, eine Schulform, in der unter anderem…

…die Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichen Lernvoraussetzungen unabhängig von ihren Grundschulleistungen aufgenommen werden,
…ein Höchstmaß an Durchlässigkeit ermöglicht und eine frühzeitige Festlegung auf bestimmte Bildungsgänge/Schulabschlüsse vermieden wird,
… der Anteil der Schülerinnen und Schüler mit qualifizierten Schulabschlüssen gesteigert wird.


Wir stärken den Wohn- und Wirtschaftsstandort Uelzen im Wettbewerb mit anderen Mittel- und Oberzentren. Auch Zugezogene fragen verstärkt Integrierte Gesamtschulen für ihre Kinder nach, die sie aus ihren Heimatregionen kennen.

Wir stärken auf Dauer auch die Gymnasien, die sich seit Jahren auf den Weg zur hauptsächlich besuchten Schule befinden.

Die sogenannte Oberschule - die natürlich keine ist - wird dagegen von der CDU ohne Elternbefragung eingeführt. Sie ist von der Landeregierung als vermeintliche Alternative zur IGS im Schnelllaufverfahren durchgedrückt worden. Damit gesteht die CDU ihr Scheitern beim dreigliedrigen Schulsystem ein. Um die wachsende Nachfrage der Eltern nach Integrierten Gesamtschulen zumindest im ländlichen Raum zu stoppen hat die Landesregierung die sogenannte Oberschule bis 2015 (danach?) von allen Bedingungen befreit. Sie ist wie eine Wundertüte, die auf dem Papier alles kann, damit auch kleinste Schulen (nicht mal zweizügig), besser ausgestattet als alle anderen Schulformen, im Landkreis Uelzen ohne Gymnasialzweig, ohne eigenen Lehrplan etc. als sogenannte Oberschulen beschildert werden können.

Mit der Abschaffung der Orientierungsstufen wurden die Schulstandorte in Bad Bodenteich, Rosche, Ebstorf und Suderburg zahlenmäßig immer weiter geschwächt, so dass selbst zusammengeführte Haupt- und Realschulen die Mindestgrößen nicht mehr halten können. Auch die sog. Oberschulen sind mit dem Weggang hunderter Schülerinnen und Schüler des 5. und 6. Jahrgangs - mit oder ohne IGS - in ihrem Bestand immer stärker gefährdet. Die 9-11 jährigen Gymnasial- und KGS- Kinder müssen bereits seit 2004 auf ihre wohnortnahe Beschulung verzichten.

Die Eltern werden entscheiden, ob es im Landkreis Uelzen zukünftig auch eine Integrierte Gesamtschule wie überall in Niedersachsen geben wird.

Die Ganztagschule droht mit dieser Landesregierung in Misskredit zu kommen

von Jörg Kramer

April 2010: Der Nachrichtenbote der niedersächsischen Landesregierung für den Kreis Uelzen teilt uns mit freundlicher Unterstützung der AZ wieder einmal mit, woran andere in "seinem" Wahlkreis seit langem arbeiten. Schulleitung und Elternvertreter des HEG, Ratsausschüsse und Verwaltung der Stadt Uelzen beantragten und planten seit Monaten notwendige Investitionen zum Ausbau des Ganztagschulbetriebes im Rahmen der Investitionsprogramme der früheren Bundesregierungen.

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Der Ganztagsschulausbau wurde erforderlich, weil mit dem Abitur nach 12 Jahren (Landesgesetz) ganze Jahrgänge nachmittags unterrichtet werden müssen. Auf dem Papier ernannte die Landesregierung das HEG folgerichtig zur offenen Ganztagsschule. Hocherfreut teilte dies uns Herr Hillmer ebenfalls über die AZ mit. Nach dem Konnexitätsgesetz muss die Landesregierung die Finanzierung übernehmen, tut sie aber nicht. Die Landesregierung, die diese "Musik" bestellte, lässt zu über 90% andere bezahlen, brüstet sich aber mit der steigenden Zahl von Ganztagsschulen. Die meisten dieser "offenen Ganztagsschulen" stehen nur auf dem Papier, weil das Land nicht die nötigen Personalkosten übernimmt.

Die erforderlichen Gelder für den Ganztagsschulausbau werden vom Land mit nicht einmal 10% bezuschusst. Ganze 85.000 Euro bei einem Investitionsvolumen von 1.150.000 Euro gesteht die Landesregierung mit Hilfe Herrn Hillmers der Stadt Uelzen zu. 450.000 kommen immerhin vom Bund, 640.000 Euro (Kredite, Schulden) müssen früher oder später im Stadthaushalt (plus Einzahlungen in Kreisschulbaukasse) untergebracht werden. Wenn man genau hinschaut, hat das Land gar nichts dazu bezahlt, denn die Landeszuschüsse (hier: 85.000 Euro) müssen die Kommunen jährlich durch Umlagen in vielfacher Hinsicht selbst bezahlen.

Die Stadt Uelzen hat bereits in den letzten Jahren für den Ganztagschulausbau des LEG, für die Lukas-Backmeister Hauptschule und die Theodor-Heuss-Realschule Millionenbeträge aufgewandt während das Land sich vornehm zurückhielt. Die Uelzer Steuerzahler haben somit die baulichen Voraussetzungen für den Ganztagsschulbetrieb an allen weiterführenden Schulen geschaffen. Doch diese Kraftanstrengung könnte verpuffen, wenn die Landesregierung nicht endlich die personellen Ressourcen, wie es ihre Aufgabe ist, für die vier Ganztagschulen in Uelzen bereitstellt. Wer geht schon in die Mensa, wenn nachmittags ein beliebiges, häufig ausfallendes oder schlimmstenfalls gar kein Angebot gemacht wird.

Hier könnte sich Herr Hillmer als Landtagsabgeordneter für den Wahlkreis Uelzen ins Zeug legen, damit die millionenfache Kreditaufnahme für den Ausbau der Uelzer Ganztagschulen nicht umsonst gewesen ist.

Wo bleibt sein Einsatz, wenn es um den Erhalt der vollen Halbtagsgrundschule in Holdenstedt und Bienenbüttel über den August 2010 hinaus geht?

Wo bleibt seine Unterstützung, wenn es um die Einrichtung einer Ganztagsgrundschule geht, die ihren Namen auch verdient?

Mai 2010: Was der Statthalter der Landesregierung im Landkreis Uelzen - Herr Hillmer - über die AZ nicht mitteilen lässt:

Mit Schuljahresende 2009/2010 werden die `vollen Halbtagsgrundschulen` mit Anspruch auf voller Lehrkräfteausstattung für Unterricht bis 14.00 Uhr abgeschafft.
1. Der Grundschule Bienenbüttel werden mit Schuljahresende 2009/2010 Lehrerstunden weggenommen, mit Schuljahresbeginn 2010/2011 bekommt die Grundschule einige `kapitalisierungsfähige Lehrerstunden` wieder.
2. Dieses Motto `Linke Tasche, Rechte Tasche`, wobei die Landesregierung auf Kosten der Grundschulen Geld einspart, wird so nicht zum ersten Mal als großer schulpolitischer Erfolg verkauft.
3. Die offenen Ganztagsschulen bekommen nur einen Bruchteil der Lehrkräfte und des Geldes, das sie zur Umsetzung eines Ganztagskonzepts, das den Namen auch verdient, benötigen.
4. Die Ernennung der bisherigen Schulen zu offenen Ganztagschulen ist nichts anderes als ein Etikettenschwindel: Nachmittagsangebote gibt es je nach Konzept nur an einigen Tagen in der Woche und/oder nur für einige Jahrgänge. Durch die mangelhafte personelle und finanzielle Ausstattung erhält die Durchführung der offenen, freiwilligen Nachmittagsangebote einen unplanbaren, häufig beliebigen Charakter
5. Eine Überprüfung (Evaluation) der offenen Ganztagsschule unter bisherigen Landesbedingungen ist dringend geboten.
6. Das Kultusministerium hat die Einrichtung einer Ganztagsgrundschule mit einem garantierten Nachmittagsangebot in der Stadt Uelzen abgelehnt. Offensichtlich schmückt sich die Landesregierung gern mit dem Etikett Ganztagsschule, genehmigt diese aber nur, wenn es sie möglichst wenig kostet. Unzureichend ausgestattete Ganztagschulen bringen die Ganztagsschulidee in Misskredit.

"Punktlandung bei Teilzeit" ist "Wunschdenken bis Schönrechnerei"

von Jörg Kramer

Die CDU fährt die Schule gegen die Wand, weil sie ideologiebehaftet nicht rechnen kann oder vom Schulalltag keine Ahnung hat. Beides zusammen ergibt den Bildungsnotstand in Niedersachsen.

  • Das Märchen der Wulff-Regierungen ab 2003 von der "100%igen Unterrichtsversorgung" können Schüler, Eltern und Lehrer längst nicht mehr hören. Beispiel: CDU Minister Busemann definierte einst eine 85%ige Unterrichtsversorgung als 100%! Hinzu käme: Selbst bei einer 100%igen Unterrichtsversorgung kann es aufgrund von Ausfallzeiten (Krankheit etc.) keine 100%ige Durchführung geben.
  • Die zugesagte "individuelle Förderung" aller Kinder wurde vom jeweiligen CDU-Kultusminister oder Ministerin unheilvoll erschwert. Beispiele: CDU Schulgesetze erzwingen größere Klassen (34 Kinder), größere Schulen, weniger Beratungslehrer, weniger Schulpsychologen usw. Frau Ministerin, die Fachkräfte können sich um jedes Kind intensiver kümmern, wenn sie weniger und nicht mehr Kinder unterrichten oder betreuen müssen.
  • Jüngstes Armutszeugnis dieser Bildungsnotstandspolitik ist das Maßnahmenpaket von Kultusministerin Heister-Neumann und Ministerpräsident Wulff (beide CDU):
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Betrachten wir die Maßnahme, die Frau Ministerin als Erfolg zur Sicherung der Unterrichtsversorgung präsentierte: "Punktlandung bei Teilzeit":

Die strengere Prüfung von Lehrer-Teilzeitanträgen soll bei 8100 Anträgen 6000 Unterrichtsstunden/Woche (=250 Lehrerstellen) ergeben haben; d.h. jede Teilzeitlehrkraft unterrichtet statistisch ab August 2009 knapp eine Unterrichtsstunde/Woche (Ustd/Wo) mehr.

Wirklich?

Diese zusätzlichen Ustd/Wo der Teilzeitlehrkräfte stehen häufig nur auf dem Vertragspapier. Natürlich beantragten viele Teilzeitkräfte, ihren Vertrag sogar um mehr als eine Ustd/Wo zu erhöhen. Warum?
Vor allem die Teilzeitlehrkräfte, die ihre unbezahlte Mehrarbeit von 2 Ustd/Wo wieder abbauen können, werden ihre Stundenverpflichtung erhöht haben.

Eine Lehrkraft, die bisher einen Teilzeitvertrag mit 20 Ustd/Wo hatte, musste in den letzten Jahren 22 Ustd/Wo leisten. Wenn sie nun genau so viele Ustd/Wo geben will wie bisher, erhöht sie ihren Vertrag auf 22 Ustd/Wo, muss aber, da sie ab 2009 2 Ustd/Wo abbaut, wie zuvor die gewohnten 20 Ustd/Wo geben. Für die Landesregierung unterrichtet diese Lehrkraft 22 Ustd/Wo, die in die Statistik der Unterrichtsversorgung eingehen; die Schule kann die Lehrkraft aber nur für 20 Ustd/Wo einsetzen. Wenn dies nur jedem 5. Antrag auf Teilzeit zugrunde liegt, ergibt das ein Minus von 150 Lehrerstellen für die Schulen. Die Lehrerstellen stehen nur auf dem Papier, das heißt in den Statistiken zur Unterrichtsversorgung der Landesregierung.

Darüber hinaus haben in den letzten Jahren viele Teilzeitlehrkräfte zahlreiche Mehrstunden angesammelt, weil sie immer wieder gebeten, manche sagen auch moralisch unter Druck gesetzt wurden, mehr Unterrichtsstunden als im Vertrag vorgesehen zu geben, damit die Kinder unterrichtet werden können. Wenn diese Lehrkräfte nun "auf mehr oder weniger sanften Druck von sich aus einen Teilrückzieher bei ihren Teilzeitanträgen gemacht" haben, so werden sie ihre aufgestockten Teilzeitanträge nutzen, um ihre Mehrstunden endlich abbauen zu können. Das Ergebnis ist wie zuvor dasselbe: Die Zahlen der Ustd/Wo in den aufgestockten Teilzeitverträgen erscheinen in der Statistik zur Unterrichtsversorgung der Landesregierung. Frau Ministerin meldet "freudestrahlend" selbst gesteckte Plansollerfüllung. Nur die Schulen werden einen Großteil dieser aufgestockten Ustd/Wo nicht zur Verfügung haben.

So werden auch im nächsten Schuljahr die Eltern über nicht erteilten Unterricht klagen, Schulleitungen und Lehrkräfte den Mangel verwalten müssen und Kinder in überfüllten Klassen ohne ausreichende Beratung und/oder psychologische Betreuung individuell nach Art der Landesregierung gefördert. Wie gesagt, diese Bildungspolitik der CDU schafft jeden!!!

Warum hat es die Gesamtschule im Kreis Uelzen so schwer?

von Jörg Kramer

Die CDU will keine Gesamtschule (GS) – aus ideologischen Gründen. Der Landkreis CDU ebenso wenig - sie hätte keine weitere GS zugelassen, deshalb gibt auch keinen aktualisierten Schulentwicklungsplan für den Landkreis Uelzen.

Der CDU Landtagsabgeordnete will erst recht keine – bei ihm kommen noch lokale Sonderinteressen hinzu.

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Da trifft es sich für alle Gesamtschulgegner gut, dass die CDU geführte Landesregierung einzigartige Gründungsbedingungen in ihrem "Gesamtschulverhinderungsgesetz“ verankert hat. Pech ist nur, dass die örtliche CDU zum Erhalt eines attraktiven Schulangebotes in Ebstorf gar nicht anders kann, als eine Gesamtschule zu fordern.

Deshalb musste die Elternbefragung von der Kreis-CDU instrumentalisiert werden. Die politisch festgelegte Anzahl der Elternbefürworter ist nämlich gekoppelt an die politisch festgelegte Mindestzügigkeit – bei der KGS vierzügig.

Die Eltern aus den Regionen Bad Bevensen und Bienenbüttel werden bewusst nicht befragt, das hätte zur Gründung einer zweiten KGS führen können. Die Eltern aus beiden Regionen schicken ihre Kinder in einer Größenordnung zur KGS Bad Bevensen, die allein schon zwei Gesamtschulen notwendig machen würde. Ein aktualisierter Schulentwicklungsplan für den Landkreis Uelzen müsste so, wenn der Wille der Eltern berücksichtigt würde, mindestens drei Gesamtschulen vorsehen.

Aber nicht nur die Elternbefragung wird als Mittel benutzt, um eine GS zu verhindern. Im Landkreis Schaumburg kann aktuell beobachtet werden, welche Verhinderungsmöglichkeiten die CDU noch zur Verfügung gestellt hat. Die dortige Elternbefragung im gesamten Landkreis hatte ergeben, dass zur bestehenden Integrierten Gesamtschule (IGS) drei!!! weitere IGS`n eingerichtet sollten. Schulzentren und sogar ein Gymnasium sollte zu einer IGS umgewandelt werden.

Da haben die Eltern, die Lokalpolitiker, sogar einige der CDU, die Rechnung ohne die Landesregierung gemacht. Wer nicht hören will, der bekommt die Daumenschrauben zu spüren, nach dem Motto: ihr könnt neue IGS`n einrichten, aber nur unter den Bedingungen des „Gesamtschulverhinderungsgesetzes“:

- Eine neue IGS muss mehr Kinder in einer Klasse aufnehmen = Großklassen;
- Eine neue IGS muss den Ganztagsschulbetrieb erst beantragen;
- Eine neue IGS muss mindestens fünfzügig sein (bisher vierzügig; Vergleich: Realschule zwei- bis vierzügig, Gymnasium zwei- bis sechszügig); Warum eigentlich?

Ganztagsschule, Klassengrößen und die Zügigkeit einer Schule – auch einer IGS – dürfen eben keine (partei-)politischen Größen sein, sondern sind das Ergebnis pädagogischer und sozialer Erfahrungen. Warum soll eine Gesamtschule nicht drei- oder vierzügig sein dürfen?

In der Oberstufe könnten die IGS`n wunderbar kooperieren und zugleich einen einheitlichen Bildungsgang von 5 bis 13 garantieren. Die geforderte Fünfzügigkeit kostet den Schulträger (Landkreis Schaumburg) mindesten 6 Mio. Euro für An- und Umbauten. Mehr Schülerinnen und Schüler an einem Schulstandort bedeutet für viele weitere Schulwege, dadurch entstehen höhere Schulbeförderungskosten, das Gedränge in des Bussen nimmt noch mehr zu, der 8 Stundentag und mehr ist für viele Kinder mit den gegenwärtigen Unterrichts- und Fahrzeiten traurige Realität usw. usw.
Und natürliche muss das dreigliedrige Schulsystem für jeden in zumutbarer Entfernung erhalten bleiben. Auch hier ist den Gegnern wieder Tür und Tor geöffnet, um Gesamtschulprojekte zu verschieben oder zu verhindern.

Führen Sie die Befragung der Eltern im gesamten Landkreis durch - wie von SPD seit langem gefordert. Nehmen Sie bewährte pädagogische Gesamtschulkonzepte ernst.

Berücksichtigen Sie bereits zum jetzigen Zeitpunkt die weiteren Hindernisse, die im "Gesamtschulverhinderungsgesetz" der CDU geführten Landesregierung zur Gründung einer Gesamtschule enthalten sind.

Ansonsten wird es wieder zahlreiche "Gründe" geben, warum die 2. Gesamtschulgründung im Landkreis Uelzen nicht rechtzeitig oder sogar gar nicht zustande kommt.

UN-Inspektor hält das mehrgliedrige Bildungssystem für diskriminierend

von Jörg Kramer

Vor dem Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen wurde ein Bericht vorgetragen, der auch in die Diskussion um den Bildungsnotstand in Deutschland der 60iger Jahre gepasst hätte.

Die von der CDU wieder eingeführte frühe Aufteilung zehnjähriger Kinder in Haupt-, Real-, Sonderschulen und Gymnasien war damals und ist heute selektiv und diskriminierend, verwehrt vielen Kindern im frühen Alter einen fairen Zugang zu höherer Bildung und verstärkt soziale Unterschiede.

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Die fehlende Durchlässigkeit zwischen den Schulformen, allenfalls nach unten, legt die Berufsaussichten bereits in einem frühen Alter fest.

16 unterschiedliche Schulsysteme in Deutschland erschweren nicht nur Familien, die in ein anderes Bundesland umziehen müssen, den Überblick über die schulpädagogischen Anstrengungen für das einzelne Kind.

"Die Schulformen sind sekundär" sagt der Präsident der Konferenz der 16 Kultusminister. Wenn das so ist, warum organisieren wir unser Schulsystem nicht nach weltweitem Standard und lassen unsere Kinder nicht bis zum 14. oder 15. Lebensjahr gemeinsam lernen. Dann könnten sich alle Beteiligten auf die individuelle Förderung jedes Kindes konzentrieren.

Auch die CDU gibt vor, die Kinder in ihrem selektiven Schulsystem individuell zu fördern und zu fordern. Warum sitzen dann immer mehr Kinder in einer Klasse? Warum erhalten die Lehrkräfte immer mehr Aufgaben? Warum werden Beratungs- und Schulpsychologenstellen gestrichen? Warum werden Förderangebote gekürzt und umverteilt? Warum erscheinen nicht einmal die Pflichtstunden vollständig auf dem Stundenplan? Warum fällt von diesem unvollständigem Pflichtangebot immer noch so viel aus?

Eine hohe Sitzenbleiberquote und über 10% eines Jahrgangs ohne Schulabschluss belegen, dass vieles an den Schulen, nicht nur die Schulstruktur verbesserungswürdig ist.

Unterrichtsversorgung niemals bei 99 ,5%

von Jörg Kramer

Als Vater von drei Kindern und Klassenelternvertreter an zwei Uelzener Schulen weise ich entschieden zurück, dass sich die jüngste Kritik von Eltern über Unterrichtsausfälle vielfach auf "gefühlte Werte" beziehe, wie dies Kultusminister Bernd Busemann (CDU) behauptet.

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Es ist leider Realität und nicht gefühlt, wenn Fachunterricht über Wochen ausfällt oder von Schuljahresbeginn an nicht erteilt wird, wenn Leistungskurse gestrichen werden, wenn in einer Spanischklasse 46 Schüler!! 10 Wochen lang unterricht werden müssen, wenn Fördermaßnahmen überall gekürzt werden, wenn Pflichtunterricht über Wochen von pädagogischen Betreuungskräften (keine ausgebildeten Lehrkräfte) übernommen werden muss, wenn dies vom Kultusministerium sogar zur Regel gemacht wird (Schwimmunterricht, vorschulische Sprachförderung) usw. usw.

Die CDU hat 100% Unterrichtsversorgung versprochen. Folgerichtig muss Kultusminister Bernd Busemann (CDU) jede Kritik über Unterrichtsausfall zurückweisen.
"Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast!" Und Kultusminister Bernd Busemann (CDU) hat mächtig gedreht:

Um Lehrerstellen einzusparen,

1. werden die Klassen landesweit immer größer - bis zu 34 SchülerInnen drängeln sich in nicht größer gewordenen Klassenräumen
2.wurden Springerstellen gestrichen, Lehrer werden ja nicht krank
werden Lehrkräfte nach und nach durch geeignete Mütter (Väter) - pädagogische Betreuungskräfte genannt - ersetzt
wurde Förderunterricht gekürzt - dafür gibt es jetzt Erlasse auf dem Papier
3. wurden Forderunterricht, Projekte, AG`'s etc. gekürzt
4. wurden Stunden zur Planung, Organisation und Durchführung von Schulbetrieb gekürzt
5. werden die für die Schule der Vergangenheit (selektive Dreigliedrigkeit) bereitgestellten Lehrerstellen nach und nach wieder abgebaut
6. Lehrkräfte dürfen dafür länger arbeiten und erhalten weniger Gehalt
7. Auf den Stundenplänen der Schüler tauchen einige Fächerstunden, die laut Stundentafel des Kultusministeriums erteilt werden müssen, gar nicht erst auf - das fällt dann nach dem "Maulkorberlass" für Schulleiter noch weniger auf

AG Schule als Lebensort