400 Meter für Uelzen

von Ralf Munstermann, Wilfried Teichmann und Heinz Voigtländer

Es dürfte in Uelzen wohl kaum einen Menschen geben, der in seinem Leben nicht mindestens einmal Kontakt zur Leichtathletik hatte. Ist es doch die Sportart, die am wenigsten Mühe und Aufwand in der Ausstattung voraussetzt und die ursprünglichsten Bewegungsabläufe des Menschen fördert. Wenn auch kaum wahrgenommen, ist die Leichtathletik immer noch wesentlicher Bestandteil des Sportunterrichtes und wird im Rahmen des Breitensportes, siehe Abnahme des Sportabzeichens, stark gefördert. Die Diskussion um eine immer dicker werdende Gesellschaft, insbesondere der Kinder und Jugendlichen, könnte auch dazu genutzt werden, den allgemein befürwortenden Statements Taten folgen zu lassen und so der Leichtathletik im Landkreis Uelzen die nötige Förderung anzudienen, die sie nötig hat. Voraussetzung für das Betreiben ist heutzutage allerdings das Vorhalten attraktiver Sportstätten; und damit ist es für die Leichtathletik in Stadt und Landkreis Uelzen nicht gut bestellt.

...zur Situation

Im Landkreis Uelzen gibt es an den Schulstandorten Bad Bevensen, Ebstorf und Suderburg Leichtathletikanlagen, die eine 400-Meter-Kunstoffbahn aufweisen. Dabei kann nur die Anlage in Suderburg in Teilen eine Ausstattung aufweisen, die als wettkampftauglich anerkannt wird. In der Stadt Uelzen gab es noch nie eine Kunststoffbahn. Der TVU hat eine 400-Meter-Bahn aus Asche. Für den Schulsport wird zurzeit die städtische Anlage am Kuhteichweg mit einer 333-Meter-Bahn genutzt. Die Schulen haben mittlerweile schon Probleme, die Vorraussetzungen für das Durchführen der Bundesjugendspiele vorzuhalten (800-Meterläufe werden auf geschätzten, nicht auf normierten Strecken gelaufen). Die Vereine mit einem Leichtathletikangebot sind gezwungen, sich ständig nach Trainingszeiten im Landkreis umzuschauen und tragen damit einen erhebliche organisatorischen Aufwand, der dann auch noch erhebliche Mehraufwendungen an Fahrzeiten und Kosten nach sich zieht. Somit verwundert es nicht, dass die Vereine immer weniger Leichtathletik anbieten. Es ist dem Engagement weniger Personen zu verdanken, dass auf der Leistungsebene überhaupt noch etwas stattfindet. Alarmierend muss die Tatsache sein, dass der größte Verein der Stadt und des Landkreises Uelzen, nämlich der TVU, für die Kleinsten zurzeit kein Leichtathletikangebot vorhält. Die Situation ist der Stadt Uelzen auch nicht unbekannt. Mit Wegfall der Sportanlage am Fuchsberg wurde der grundsätzliche Bedarf an einer neuen Anlage anerkannt und die entsprechenden Prüfaufträge an die Stadtverwaltung wurden beschlossen, nur fehlen bisher verlässliche Planungsdaten, um die Machbarkeit einer Leichtathletikanlage für Uelzen weiter zu prüfen.

Standortfrage

Erstaunlich ist schon, dass bei Behandlung des Themas, sofort die Standortfrage in den Vordergrund der Diskussion gerät. Sicherlich haben die Verfasser dazu eine klare Meinung. Wir halten es dennoch für verfrüht, diese Frage jetzt schon zu diskutieren, weil zu viele Fragen grundsätzlicher Art erst einmal geklärt werden müssen. Sollte es aber Wunsch sein, diese Diskussion schon jetzt zu führen, sind wir gerne bereit, unsere Auffassung dazu mitzuteilen.

Warum jetzt initiativ werden?

Das Thema ist bei allen Beteiligten, die sich mit der Infrastruktur des Sportes in Schule und Vereinen befassen, ständig in der Diskussion. Es fühlt sich nur keiner in Lage das Projekt aufzunehmen. Der größte Bedarf besteht in der Stadt Uelzen. Alle Beteiligten befürworten eine Anlage in der Stadt Uelzen, die von allen Schulen in der Stadt und den Vereinen in Stadt und Landkreis Uelzen genutzt werden kann. Das Klima für den Bau in Uelzen ist zurzeit optimal. Nach Beendigung der Baumaßnahmen Am Fuchsberg, wird es im Laufe des Jahres möglich sein, die Höhe der zur Verfügung stehenden Finanzmittel (es wird nur ein kleiner Teil sein) zu beziffern. Der Sportstättenbau ist ausdrücklich als förderungswürdig im Sinne der sog. Ziel I-Mittel aufgeführt. Eine solche Maßnahme müsste aber Einfluss in die Antragstellung haben. Den Verfassern dieser Initiative ist durchaus bewusst, dass die finanzielle Machbarkeit des Projektes sehr schnell in den Mittelpunkt der Diskussion rücken wird und von einigen nicht interessierten Kommunalpolitikern als Totschlagsargument herhalten wird. Da aber genau das vermieden werden soll, benötigen wir jetzt einen Überblick über die Möglichkeiten zur Finanzierung, um alle Nutzenden in die Pflicht zu nehmen. Das kann aber nur von professioneller Seite, und damit ist die Stadtverwaltung gemeint, erfolgen.

.die Bitte an die Gruppe der SPD/FDP im Stadtrat Uelzen

Die AG Sport bittet die Gruppe der SPD und FDP, in den zuständigen Gremien der Stadt Uelzen einen Antrag zu stellen, der besagt, dass die Untersuchungen zur Machbarkeit aus bautechnischer und finanzieller Sicht in 2007 abgeschlossen werden.

Zwischenergebnis

Auf Initiative der SPD/FDP-Gruppe im Stadtrat Uelzen hat die 400-m-Bahn Eingang gefunden in das Integrierte städtische Wachstums- und Enwicklungskonzept der Stadt Uelzen, das die Basis für eine Förderung mit Ziel 1-Mitteln darstellt.