"Im Notfall allein und hilflos?" Das war die Frage, mit der sich eine Fachveranstaltung des SPD-Ortvereins Uelzen zum Thema Prävention und Seniorensicherheit in der Seniorenresidenz an der Rosenmauer befasste. Bundestagskandidatin Kirsten Lühmann konnte aus ihrer langjährigen Berufserfahrung als Polizeibeamtin viele hilfreiche Hinweise und Ratschläge geben, wie Seniorinnen und Senioren sich davor schützen können, Opfer von Kriminalität zu werden.

Ein Blick auf die Kriminalstatistik erlaubt zunächst eine realistische Einschätzung der Gefährdungslage: Die Zahl von Raubdelikten gegen ältere Menschen in unserer Region ist in den letzten Jahren - entgegen einer weitverbreiteten öffentlichen Wahrnehmung - keineswegs gestiegen.

Gegen das dennoch ungute Gefühl, das viele Seniorinnen und Senioren gerade nach Einbruch der Dunkelheit überkommt, wenn sie auf Gruppen von Jugendlichen treffen, hilft es oftmals schon, nicht allein, sondern ebenfalls in der Gruppe unterwegs zu sein. Überdurchschnittllich oft werden gerade ältere Alleinstehende allerdings Opfer von Trickbetrügern und Dieben, die sich unter Vorwänden Zutritt zu den Wohnungen verschaffen und dort Geld und Wertgegenstände entwenden. Der Ratschlag von Kirsten Lühmann ist hier eindeutig: Grundsätzlich keine fremden Personen in die Wohnung lassen, auch wenn es sich um eine vermeintliche Notlage handelt, stets Ausweis zeigen lassen, im Zweifel die Polizei rufen. Das ist keine Unhöflichkeit, sondern völlig legitimer und richtiger Selbstschutz!

Ergänzt wurde die Ausführungen von Kirsten Lühmann durch Tipps der ausgebildeten Seniorensicherheitsberaterin Helen Güse zum richtigen Verhalten in bedrohlichen Situationen sowie durch Vorträge von Heidi Kähbein von der AWO und Peter Tiede vom SoVD. Beide Wohlfahrtsverbände bieten in Uelzen ein breitgefächertes Angebot, angefangen von Beratungsdienstleistungen über gemeinschaftliche Unternehmungen bis hin zum Anschluss an ein Hausnotrufsystem. Gerade auch für ältere Menschen ist es wichtig, in der Gemeinschaft von starken Organisationen Schutz und Hilfe zu finden, denn zur persönlichen Sicherheit gehört nicht nur die Freiheit von Furcht vor krimineller Bedrohung, sondern - hierin waren sich alle Beteiligten einig - auch die Freiheit vor materieller Not und sozialer Ausgrenzung.