Dieser Frage sollte auf der Veranstaltung des SPD-Unterbezirks Uelzen/Lüchow-Dannenberg nachgegangen werden. Jacques Voigtländer begrüßte vor zahlreichen Zuhörern im Kurhaus in Bad Bevensen die Klimaforscherin Dr. Daniela Jacob vom Max-Planck-Institut für Meteorologie, Bundesumweltminister Sigmar Gabriel und den Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion Dr. Peter Struck.

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Begrüßung und Einleitung durch Jacques Voigtländer (Foto: Heinz Eckert, Altenmedingen)

Der durch den Menschen verursachte Klimawandel betrifft uns alle. Der stetige Ausstoß an Kohlendioxid und anderer klimawirksamer Gase hat direkte Auswirkung auf unser Leben. Die zunehmende Erderwärmung hat in den verschiedenen Regionen der Erde jedoch unterschiedliche Folgen. So kommt es in bestimmten Regionen zu häufigen Überschwemmungen und andere Gebiete sind von Dürre und Versteppung bedroht. Diese regionalen Unterschiede machen es nötig, uns mit den speziellen Folgen des Klimawandels für unsere Region zu beschäftigen. Dr. Jacob ist Leiterin der Arbeitsgruppe Regionalmodellierung, welche Klimamodelle erstellt, die es möglich machen, für bestimmte Regionen Klimaszenarien zu berechnen. In unserer Region wird sich danach selbst bei deutlicher Reduzierung des Schadstoffausstoßes die Durchschnittstemperatur bis Endes des Jahrhunderts um 2,5 Grad erhöhen. Die Sommerhitze des Jahres 2003 wird etwa ab 2040 bei uns nichts außergewöhnliches mehr sein. Auch die Verteilung der Niederschläge im Jahresverlauf wird sich deutlich verändern: Während die Sommer trockener werden, nehmen die Niederschlagsmengen im Winter zu. Dies wird auch Folgen für unseren Umgang mit der Ressource "Wasser" haben. Sigmar Gabriel zeigte in seinem Referat die vielfältigen Aspekte des Themas auf. Dem Klimawandel gilt es entgegen zu steuern, um unseren Kindern und Enkeln eine lebensfähige Welt zu hinterlassen. Änderungen des Klimas hat es immer gegeben, nie in der Erdgeschichte haben sich die Temperaturen aber so schnell gewandelt und nie zuvor haben auf unserem Planeten so viele Menschen gelebt, die von diesen Änderungen direkt oder indirekt betroffen sind.

Doch der Klimawandel ist auch eine Gefahr für bedrohte Tierarten, deren besondere Eigenschaften und Fähigkeiten vielfach auch dem Menschen zu Gute kommen. Gabriel nannte als Beispiel eine Fledermausart, die ein spezielles Enzym produziert, das in der Medizin für ein Mittel gegen Blutgerinnung gebraucht wird. Mit dem Artensterben wird gleichsam die Datenbank der Natur unwiederbringlich gelöscht.

Damit ist klar, dass klimaschondendes Verhalten auch von umittelbarem wirtschaftlichem Nutzen ist. Schon bei der Wärmedämmung von Häusern macht sich die staatlich geförderte Investition nach etwa fünf Jahren durch die Energieeinsparung bezahlt. Auch der weltweit steigende Energiebedarf macht bei knapper werdenden fossilen Energieträgern wie Kohle und Öl einen effizienteren Umgang mit Energie erforderlich. Die Umstellung auf nachwachsende Rohstoffe und erneuerbare Energien ist dabei für Deutschland Herausforderung und Chance zugleich. Hiesige Produkte und Erfindungen auf diesem Sektor haben ein gewaltiges Potential, in der Windenergiesparte ist Deutschland bereits unangefochtener Weltmarktführer. Die Aufgabe der Politik in Niedersachsen, besonders im Hinblick auf die kommende Landtagswahl, wird es sein, sich der Probleme des Klimawandels anzunehmen und die richtigen Entscheidungen für unsere Region herbeizuführen.

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Jacques Voigtländer dankt Dr. Daniela Jacob (Foto: Heinz Eckert, Altenmedingen)