Autos raus - Leben rein, so lässt sich der neue Vorschlag der SPD/FDP-Gruppe im Uelzer Stadtrat auf den Punkt bringen.

Die SPD/FDP-Gruppe erachtet Maßnahmen zur Belebung der Innenstadt für unerlässlich, um ein weiteres Ausbluten dieses Bereiches zu stoppen und den Trend umzukehren. Für diese Maßnahmen ist keine Zeit zu verlieren.

Neben den bereits in Gang befindlichen Bemühungen um Neuansiedlungen attraktiver Geschäfte in der Innenstadt, gilt es für die Weiterentwicklung der Innenstadt deren natürlichen, bisher nicht genutzten Potentiale zu entfalten. Dazu gehört auch der Straßenraum um das Rathauskreuz, der bisher allein für den Autoverkehr zur Verfügung gestanden hat. Veranstaltungen wie Stadtfeste, verkaufsoffene Sonntage u. a. haben gezeigt, dass hier der natürliche Lebensmittelpunkt der Stadt zu sehen ist, in dem Menschen wenn er für sie geöffnet ist, sich gerne bewegen. Im Zuge der Bepflanzung der Marktstraßen mit dafür geeigneten Bäumen lässt sich hier im ersten Schritt eine Atmosphäre schaffen, die zum längeren Verweilen einlädt. Eine Bepflanzung allein reicht jedoch nicht aus, um dauerhaft zu einer merklichen Belebung der Innenstadt zu führen. Der Raum hier kann und soll für weitere Aktivitäten genutzt werden, die Innenstadt zum zentralen Ort der Begegnung, der Kommunikation, des Verweilen und Entspannens, des Bummelns und Einkaufens werden lassen, kurz: ein Ort, an dem man sich wohl fühlt und den man gerne aufsucht. Um dieses Ziel zu erreichen bedarf es eines Zusammenwirkens und einer Vernetzung der bisher noch weitgehend getrennt ablaufenden Nutzungsmöglichkeiten der Innenstadt, wobei eine möglichst enge Kooperation aller an diesen Prozessen Beteiligten sicherlich notwendig ist. Eine wesentliche Voraussetzung, diesen Prozess einzuleiten und danach weiter zu entwickeln, ist die Bereitstellung eines dafür notwendigen und gleichzeitig geeigneten Raumes, sprich: des bislang allein vom Autoverkehr genutzten Straßenraums der Marktstraßen. Diese Nutzungsart hat – und das zeigt die Erfahrung der letzten Jahrzehnte – die Auszehrung der Innenstadt nicht aufhalten können und ist möglicherweise sogar eine Ursache dafür. Es ist daher höchste Zeit, Alternativen zu entwickeln und neue Wege zu gehen. Die SPD/FDP-Gruppe beantragt daher:

a. Der Rat möge beschließen, die Gudesstraße im Bereich Einmündung Rademacherstraße bis Rathauskreuz, die Veerßer Straße im Bereich Einmündung Turmstraße bis Rathauskreuz und die Lüneburger Straße im Bereich Einmündung Doktorenstraße bis Rathauskreuz an Frühjahr 2008 nach Abschuss der Bepflanzung für neue, andere Nutzungs- und Entwicklungsmöglichkeiten im Innenstadt-Bereich zu öffnen.

b. Die WFG wird beauftragt, auf dieser Grundlage ein Gesamtkonzept für die neue Innenstadtnutzung unter Einbeziehung betroffener und interessierter Gruppen und auch externe Berater bis dahin (Frühjahr 2008) zu erstellen und den zuständigen Ratsgremien zur Beratung und Entscheidung zuzuleiten.

c. Die Verwaltung wird beauftragt, Vorschläge zu erarbeiten, den fließenden und ruhenden Verkehr entsprechend den neuen Gegebenheiten neu zu ordnen.

d. Es ist zu prüfen, ob Fördermittel für dieses Projekt eingeworben werden können.

Der Entwicklungsbereich „Innenstadt“ wird nach Abschluss der Planungen und Verabschiedung des Innenstadt-Nutzungskonzeptes im Frühjahr 2008 durch den Rat festzulegen sein. Die Schaffung dieses Bereiches richtet sich nicht gegen den Autoverkehr an sich, sondern dient einzig und allein der Steigerung der Attraktivität der Innenstadt nicht nur für die Uelzer selbst, sondern auch für die Bewohner des näheren und weiteren Umlandes, dessen natürliches Zentrum Uelzen ist und auch bleiben - und wo nicht mehr - wieder werden soll. Dieser Rolle gilt es gerecht zu werden und diesem Ziel haben sich alle Nutzungen unterzuordnen.