von Jörg Kramer, Stv. OV-Vorsitzender

Nach fünf Jahren christdemokratischer Schulpolitik befindet sich das niedersächsische Schulsystem in einer schweren Krise.


Die Pisa-Studie und andere nationale und internationale Untersuchungen erschüttern den Glauben an das deutsche - dreigliedrige - Schulsystem.

Die Antwort der CDU: Ausbau der Dreigliedrigkeit. Frühselektion der Schülerschaft nach der 4. Klasse mit verheerenden Auswirkungen…

Die Rahmenbedingungen für Schulunterricht haben sich verschlechtert

  • Unzureichende Unterrichtsversorgung = zunehmender Unterrichtsausfall,
  • Erhöhung der Klassenteiler = überfüllte Klassen,
  • Schulen mit weit über 1000 Schülern = sozial kaum beherrschbar
  • und dies alles mit einem gestiegenen Anteil an verhaltensauffälligen Kindern,
  • dafür wurde der Förderunterricht reduziert,
  • Verlagerung der Kosten für Lehr- und Lernmittel, für Schülerbeförderung etc. auf Eltern und Schüler,
  • Erhöhte Arbeitsbelastung für Schüler und Lehrer durch ministerielle Erlasse und Verordnungen, dafür
  • realer Einkommensverlust auch bei den Lehrkräften in den letzten 5 Jahren.

und stehen im Gegensatz zu den von der Landesregierung verkündeten Zielen:

  • 100%ige Unterrichtsversorgung garantieren,
  • individuelle Förderung für alle Schüler (fordern und fördern),
  • Entbürokratisierung des Schulsystems,
  • Wirksamkeit des Lehrplans erhöhen (z.B. Reduzierung der Lerninhalte),
  • Chancengerechtigkeit unabhängig vom Elternhaus herstellen….

Keines dieser Ziele ist von der Landesregierung erreicht worden, schlimmer noch…

Die betroffenen Schüler, Lehrer und Eltern sind zuerst die Leidtragenden, die Folgen dieser Schulpolitik werden später wir alle zu tragen haben:

  • Immer mehr Schüler verlassen die Schule ohne Abschluss
  • Selbst Schüler mit Abschluss sollen zunehmend über unzureichende oder mangelhafte Fertigkeiten und Fähigkeiten verfügen, dies soll für die Abschlüsse aller Schulformen (Hauptschule, Realschule, Gymnasium, Berufsschule) gelten,
  • Die Zahl der qualifizierten Schulabschlüsse ist – nicht nur im internationalen Vergleich – zu gering.

! 25.000 Sitzenbleiber hält Busemann für einen „passablen Wert“ !