Bei der Wahl zur stellvertretenden Bürgermeisterin hat die Kandidatin der SPD/FDP-Gruppe, Ute Chlechowitz (Foto) aus Kirchweyhe, im Stadtrat ihren schwarz-grünen Gegenkandidaten bezwungen. Ein gutes Omen für die kurz darauf folgende Entscheidung über die Erweiterung der Fußgängerzone in die Marktstraßen: Wiederum gegen die Stimmen der vereinten Uelzener Verhinderungskoalition von CDU und GRÜNEN hat die SPD/FDP-Gruppe im Stadtrat die seit Jahrzehnten diskutierte Ausweitung beschlossen. Für eine Dauer von 12 Monaten soll die Veerßer Straße zwischen Rathauskreuz und Einmündung Turmstraße zunächst probeweise für den motorisierten Verkehr gesperrt werden. Der frei werdende Raum wird für neue Nutzungsmöglichkeiten gewerblicher und nicht-gewerblicher Art zur Verfügung gestellt.

Nachdem die SPD/FDP-Ratgruppe die Schaffung eines Entwicklungsbereich Innenstadt beantragt hatte, wurde auf Beschluss des Stadtrats im Dezember 2009 eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die für den Bereich der Marktstraßen alternative Nutzungs- und Gestaltungsmöglichkeiten ergebnisoffen erarbeiten sollte. Dabei sollten die inhaltlichen Vorgaben des Gruppenantrages beachtet werden. Die Arbeitsgruppe tagte daraufhin zwischen Februar und Mai insgesamt sechsmal. Die in der Arbeitsgruppe mit Unterstützung der Verwaltung entwickelten Varianten zur Umgestaltung der Marktstraßen wurden auf einem Bürgerabend am 29.4.2010 der Öffentlichkeit präsentiert. In der darauf folgenden abschließenden AG-Sitzung befürwortete die deutliche Mehrheit der Arbeitsgruppenmitglieder eine Ausweitung der bestehenden Fußgängerzone in Richtung der Veerßer Straße.

Der Beschluss des Stadtrats vom 21.06.2010 ist der vorläufige Höhepunkt einer seit 30 Jahren geführten Diskussion über die Reduzierung des Durchgangsverkehrs in der Innenstadt. Bisher waren alle in diese Richtung gehenden Ansätze am hartnäckigen Widerstand der konservativen Kräfte in Politik und Geschäftswelt gescheitert. Die nun anstehende Erprobungsphase eröffnet den konstruktiven Akteuren in Handel und Wirtschaft die einmalige Chance, den frei werdenden Raum anzunehmen und mit kreativen Ideen zu beleben. Während der Einführungsphase will die Verwaltung auf Sondernutzungsgebühren verzichten.

Die verloren gehenden Parkplätze können in der Lüneburger und in der Veerßer Straße durch die Ermöglichung des Schrägparkens ersetzt werden. Obwohl der Ausnutzungsgrad der Parkplätze in der Innenstadt derzeit nur bei ca. 60 % liegt, wird die Verwaltung sich außerdem Gedanken über eine Verbesserung des Parkleitsystems machen.

Stvbgmchlecho2net
Uelzens neue stellvertretende Bürgermeisterin Ute Chlechowitz bei ihrer Antrittsrede